Grobriss: Uta steht nach einer Trennung mittellos und verzweifelt auf der Straße. Sie zieht ins Haus ihrer Großeltern. Die Großmutter, eine dominante Narzisstin, dirigiert die kroatische Pflegerin und ihren an Parkinson erkrankten Mann, Toni. Uta, die sich gerade von einem Narziss getrennt hat, spielt nicht mit. Zumindest versucht sie dies. Und je mehr sie dies wagt, umso freier wird ihr Blick auf ihren Opa. Er ist einfach für sie da. Und sie spürt seine Feinfühligkeit, seinen Lebenswillen und seine Kreativität. Je mehr die beiden gemeinsam unternehmen, umso mehr verstummt die Großmutter. Mit 86 Jahren emanzipiert sich Toni und die Enkelin gleich dazu. Da wird das Radio wieder aktiviert und gesungen, Karten gespielt und getanzt. Von alten Zeiten erzählt und zugehört. Miteinander gestritten und sich wieder versöhnt. Selbst Regale baut Toni seiner Enkelin, auch wenn er fast blind ist. Doch je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, umso sehender werden sie. Und umso schwächer wird die Großmutter, aber umso mächtiger auch die eigene Familien-Geschichte. Entrückt dürfen die beiden im Abseits ihre Freiheit erfahren. Farbenprächtige Kurzgeschichten, die Schatten aufdecken und zugleich zum Lachen und zum Weinen bringen. Aus dem Leben gegriffen.